Jahresrückblick 2021 für Lehrer:innen

Lehrkräfte, die gehofft hatten, dass 2021 Normalität einkehrte, sahen sich enttäuscht. Auch dieses Jahr wurde wieder von der Corona-Pandemie dominiert. Immerhin setzte sich die Erkenntnis durch, wie wichtig der Präsenzunterricht für die Schüler:innen ist und auch Klassenfahrten durften wieder stattfinden.
Lehrkräfte, die gehofft hatten, dass 2021 Normalität einkehrte, sahen sich enttäuscht. Auch dieses Jahr wurde wieder von der Corona-Pandemie dominiert. Immerhin setzte sich die Erkenntnis durch, wie wichtig der Präsenzunterricht für die Schüler:innen ist und auch Klassenfahrten durften wieder stattfinden.
Eine Schülerin schreibt das Jahr 2022 an eine Schultafel.
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Corona in den Schulen

Mit dem Abebben der Corona-Pandemie zum Sommer hin schien sich der Schulbetrieb zu normalisieren. Schüler:innen konnten wieder regulär in die Schule gehen und auch Klassenfahrten waren wieder erlaubt. Das neue Schuljahr 2021/2022 begann entsprechend hoffnungsvoll. Allerdings hielt der Optimismus nicht lange an. Zum einen wurden die enormen Defizite deutlich, die bei vielen Schüler:innen nach Monaten des Homeschooling und Wechselunterrichts entstanden waren. Dabei ging es nicht nur um fachliche Defizite in den einzelnen Unterrichtsfächern, sondern auch um soziale Defizite: Viele Kinder und Jugendliche hatten das soziale Miteinander in der Schule nach Monaten der Isolation schlicht verlernt.

Dazu zeichneten sich weitere Wolken am Horizont ab: Obwohl klar war, dass mit Beginn des Herbstes und der Erkältungssaison auch die Zahl der Corona-Infektionen wieder steigen würde, verschleppten noch immer unzählige Schulen die Installation von Luftfiltern. Wie so häufig in Deutschland wurde ausgiebig diskutiert, aber wenig getan.  So kam es dann wie es kommen musste: Überall fehlten Luftfilter und die Kultusministerkonferenz hatte keine bessere Ideen als ein Lüftungskonzept zu präsentieren, dass „Stoßlüften bei weit geöffneten Fenstern alle 20 Minuten vorsah“ – ganz gleich wie eiskalt es dann in den Klassenzimmern wurde.

Immerhin: Am Präsenzunterricht wurde im Herbst auch festgehalten, als die Infektionsraten in die Höhe schnellten. Ständige Tests sollten Infektionen möglichst schnell aufdecken und infizierte Kinder und Jugendliche einzeln in Quarantäne geschickt werden. Sogar die Maskenpflicht wurde zeitweilig wieder abgeschafft. Noch am 10. Dezember 2021 sprach sich die Kultusministerkonferenz für das Offenhalten der Schulen aus. Allerdings werden die Weihnachtsferien in den meisten Bundesländern etwas früher starten. So sollen Familien die Gelegenheit haben, etwaige Infektionen zu bemerken, ehe sie sich zu Weihnachten mit der ganzen Familie und damit auch mit besonders gefährdeten Menschen wie betagten Senioren treffen.

Neue Regierung, neue Bildungsministerin und Digitalisierung

Neben Corona dominierte in den letzten Wochen des Jahres 2021 der Regierungswechsel die Schlagzeilen. Nach 16 Jahren wurde Bundeskanzlerin Merkel aus dem Amt verabschiedet. Ihre Union musste in die Opposition gehen, während eine neue Ampelkoalition aus SPD, FDP und den Grünen unter dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz die Arbeit aufnahm. Der Regierungswechsel brachte auch eine Neubesetzung im Bundesministerium für Bildung und Forschung mit sich. Bettina Stark-Watzinger von der FDP übernimmt dieses Amt von Anja Karliczek (CDU). In einem ersten Interview betonte sie, dass ihr die Beschleunigung und Entbürokratisierung des „DigitalPakt“ Schule besonders am Herzen liege.

Man wird sehen, was diesmal aus diesen Ankündigungen wird, zumal die eigentliche Macht weiterhin bei den Kultusministerien der Länder liegt. Auch hier zeigen sich zumindest kleine Fortschritte. So hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) eine Änderung des Schulgesetzes angekündigt, in dem die Digitalisierung erstmals gesetzlich verankert wird. Das Gesetz soll 2022 in Kraft treten.

Neues Engagement durch den Bürgerrat

Die Corona-Pandemie deckte in vielfacher Hinsicht die Schwächen des deutschen Bildungssystems auf. Nicht alle wollen dies weiterhin passiv hinnehmen. 2021 wurde der Bürgerrat Bildung und Lernen gegründet, der aus 500 ausgelosten Bewerber:innen besteht. Diese sollen einen Querschnitt der deutschen Bevölkerung darstellen. Der Bürgerrat will sich aktiv an der Reform und Zukunftsgestaltung des Bildungssystems beteiligen. Die neue Bundesregierung hat bereits ihre Bereitschaft signalisiert, in Zukunft im Sinne einer lebendigen Demokratie stärker mit Bürgerräten zusammen zu arbeiten. Bei einem Pressegespräch am 14. Dezember wurden die ersten Empfehlungen für ein Sofortprogramm veröffentlicht. Diese beinhalten unter anderem einen lebensnahen schülerzentrierten Umbau des Bildungssystems und einheitliche Lehrpläne für alle Bundesländer. Nähere Informationen zum Bürgerrat Bildung und Lernen gibt es hier.

Lehreraustausch verstärkt

Noch immer hält sich das Vorurteil, dass Lehrer und Lehrerinnen nichts mit der Digitalisierung anfangen können. Dies mag für einen kleinen Teil zutreffen, doch viele Lehrkräfte engagieren sich nicht erst seit Corona und Homeschooling im Netz für ihre Schüler:innen und füreinander. Gerade in den sozialen Medien findet ein reger Austausch unter Hashtags wie #twitterlehrerzimmer (bei Twitter) und #instalehrerzimmer (bei Instagram) statt, zu dem jede Lehrkraft herzlich willkommen ist. Zahlreiche sogenannte „challenges“ stärken den Zusammenhalt und zeigen, wie vernetzt und motiviert die Lehrerschaft ist.

Lesetipp

Auf unserer Seite zur Digitalisierung des Schulunterrichts finden Sie zahlreiche Tipps zum Einsatz digitaler Tools im Unterricht und zu interessanten Podcasts, Blogs und mehr anderer Lehrkräfte.

Klassenfahrten wieder erlaubt

Die Bedeutung von Klassenfahrten und anderen gemeinsamen Unternehmungen für junge Leute ist längst bekannt. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sprach Martin Bujard, stellvertretender Direktor des Bundesinstitutes für Bevölkerungsforschung ausführlich darüber, warum sie gerade jetzt wichtig sind. Die monatelange Isolation der Schüler:innen durch Homeschooling und Wechselunterricht haben enorme Spuren in der Psyche der jungen Leute hinterlassen. Mädchen und Jugendliche mit Migrationshintergrund waren davon besonders betroffen. Gerade für sie sind Klassenfahrten ein unkompliziertes niedrigschwelliges Angebot, ohne die Eltern unterwegs zu sein, Kontakte zu Gleichaltrigen zu intensivieren und einfach mal wieder herauszukommen.

Die Hoffnung darauf spiegelt sich auch in den hohen Nachfragen für 2022 wider. Lehrer:innen, die jetzt noch eine Klassenfahrt planen, sollten sich möglichst bald die letzten freien Plätze sichern.

Sicherheitskonzepte

Auch für uns als Reiseveranstalter von Klassenfahrten war es ein beschwerliches Jahr, das von enorm gestiegenem Beratungsbedarf geprägt wurde. Umso mehr sind wir stolz darauf, dass wir zahlreiche Klassenfahrten erfolgreich durchführen konnten. Dabei hat sich das Konzept #klassenfahrtenabersicher bestens bewährt. Dieses umfasst umfangreiche Hygienekonzepte sowohl bei der Anreise, in den Unterkünften und bei Programmpunkten, als auch eine risikofreie Planung. Diese beinhaltet unter anderem die Möglichkeit der kostenfreien Stornierung und der neue Versicherungsbaustein CoVID-19-Protect.

Ausblick auf 2022: Normalität in Sicht

Während des Jahres 2021 haben Lehrkräfte im ganzen Land Großartiges geleistet und überdurchschnittliches Engagement für ihre Schüler:innen gezeigt. Aus dem oft überstürzten und chaotischen Krisenmanagement von 2020 entwickelten sich Routinen mit besserer Kommunikation, moderner digitaler Technik und zuverlässigen Absprachen. Schulen befinden sich nicht länger im Blindflug, sondern fliegen nun immerhin schon wieder auf Sicht – mit dem Ende der Pandemie und einer Rückkehr zum geregelten Schulbetrieb immer fest im Blick.

Unsere Angebote

Hier finden Sie einen Überblick unserer Klassenfahrten in Deutschland und Europa.

Bildnachweis

  • Schülerin schreibt das Jahr 2021 an eine Schultafel: chinnapong / Shutterstock.com
  • Lehrer spricht mit Schüler:innen: Christian Schwier / Shutterstock.com
  • Person gestikuliert in einer Gruppe: fizkes / Shutterstock.com
  • Klassenfahrt Stade © Jugendherberge Stade

Über HEROLÉ

HEROLÉ mit Sitz in Dresden wurde 2002 gegründet und ist heute einer der drei größten Veranstalter von und Spezialist für nachhaltige Klassenfahrten in Deutschland. Dafür sprechen auch über 145.000 Teilnehmer, die jedes Jahr mit HEROLÉ auf Klassenfahrt gegangen sind. Mit der unternehmenseigenen Flotte von 17 modernsten Reisebussen werden über 100 Reiseziele in Deutschland und Europa angesteuert.

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