„Fridays For Future“

Was als Schulstreik eines einzelnen Mädchens begann, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, welcher sich Millionen Jugendliche und junge Erwachsene angeschlossen haben. Lassen Sie sich von diesem Engagement inspirieren und erfahren Sie, wie Sie Ihre Schüler:innen zum Thema Klimawandel auf Klassenfahrt unterstützen können.
Was als Schulstreik eines einzelnen Mädchens begann, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, welcher sich Millionen Jugendliche und junge Erwachsene angeschlossen haben. Lassen Sie sich von diesem Engagement inspirieren und erfahren Sie, wie Sie Ihre Schüler:innen zum Thema Klimawandel auf Klassenfahrt unterstützen können.
Blick in eine Demonstrantenmenge. Eine Mädchen hält ein Schild in die Höhe auf dem steht "System change - not climate change"
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Fridays for Future: Worum geht es eigentlich?

Fridays for Future (kurz: FFF) ist eine globale Jugendbewegung, die im August 2018 begann, als die damals 15-jährige schwedische Schülerin Greta Thunberg die Schule schwänzte, um vor dem schwedischen Parlament zu protestieren und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fordern. Bilder von ihr mit ihrem Schild „Skolstrejk för Klimatet“ gingen um die Welt und inspirierten andere. Schüler:innen weltweit begannen freitags die Schule zu verlassen, und fordern bis heute von Regierungen und Unternehmen dringende und konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen.

Als wichtigste Vertreter von Fridays for Future in Deutschland gelten Luisa Neubauer und Carla Reemtsma, welche die Belange der Jugendlichen in Talkshows und anderen öffentlichen Podien vertreten.

„Letzte Generation“: Umstrittener Klimaprotest

Fridays for Future (in Deutschland) wird maßgeblich von der Generation Z vorangetrieben, also Personen, die zwischen Mitte der 1990er und Mitte der 2000er Jahre geboren wurden. Diese jungen Menschen wurden in einer Zeit geboren, in welcher der Klimawandel bereits ein großes Thema war, und sie haben den Eindruck, dass die älteren Generationen nicht genug tun, um das Problem zu lösen. Nicht umsonst bezeichnet sich die Gen Z selbst als „letzte Generation“, die lebt, bevor die Folgen des Klimawandels unumkehrbar werden. Sie fordern daher das Recht auf eine nachhaltige Zukunft für sich und künftige Generationen. In der Vergangenheit machte die „Letzte Generation“ vor allem mit radikalen Aktionen des „zivilen Ungehorsams“ wie dem Festkleben auf Straßen oder dem Bewerfen von Kunstwerken auf sich aufmerksam. Diese Form des Klimaprotestet sorgt für Aufmerksamkeit, brachte der Bewegung aber auch jede Menge Kritik ein.

Was konkret fordert Fridays for Future?

Erderwärmung und Klimawandel bedrohen die Zukunft des Planeten. Dies ängstigt vor allem junge Menschen, da sie am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels – wie zunehmende Dürren, Hitzewellen und Starkregen – betroffen sein werden.

Ein wichtiges Mittel zur Verlangsamung der Erderwärmung ist die Senkung des CO2-Ausstoßes. Das Treibhausgas wird vor allem bei der Verbrennung fossiler Energie wie Kohle und Öl freigesetzt. Doch egal, wie sehr sich der einzelne Mensch, z.B. durch den Verzicht auf das Verkehrsmittel Flugzeug, engagiert, ohne die Politik geht es nicht. Dazu müsste das 2016 von fast 190 Staaten unterzeichnete Pariser Klimaabkommen strikt befolgt werden. Es sieht vor, die Erderwärmung unter 2°C zu halten und möglichst auf 1,5°C zu begrenzen.

Die Einhaltung des Klimaabkommens ist dann auch seit dem ersten Schulstreik von Greta Thunberg in Schweden eine Kernforderung von Fridays for Future. Aktivist:innen sind der Ansicht, dass die Regierungen weltweit viel zu wenig gegen die Erderwärmung tun.

Scientists und Teachers for Future

Neben der eigentlichen Fridays for Future Bewegung haben sich zahlreiche weitere Gruppen zum gemeinsamen Engagement gegen den Klimawandel zusammengefunden. Unter dem Begriff Scientists for Future veröffentlichen beispielsweise tausende Wissenschaftler offene Briefe und untermauerten die Forderungen der Jugendlichen mit handfesten wissenschaftlichen Informationen zum Klimawandel.

Für Lehrkräfte besonders interessant ist TEACHERS FOR FUTURE. Interessierte Lehrer:innen können auf der Website lokale Gruppen finden, Unterrichtsmaterialien und Schulstrategien herunterladen und sich über Termine für Aktionstage und Aktionswochen informieren. So können Schüler:innen und Lehrer:innen an einem Strang ziehen und sich gemeinsam für Fridays for Future engagieren.

Fridays for Future und die Schulpflicht

Vielfach wird Jugendlichen vorgeworfen, sie nutzen die Fridays for Future Demonstrationen lediglich als Entschuldigung für das Schwänzen des Schulunterrichts an Freitagen. Tatsächlich gab es von Anfang an kontroverse Auseinandersetzungen darum, ob Fridays for Future die Schulpflicht untergräbt. Kritiker sind der Ansicht, dass die Demonstrationen schließlich auch am Wochenende stattfinden könnten. Doch bislang sind keine Vorfälle bekannt, wodurch Schüler:innen durch die Teilnahme an Fridays for Future Demonstrationen anschließend wegen Schulschwänzen betraft wurden.

Fridays for Future und der Schulunterricht

Das steigende Interesse junger Menschen an umweltpolitischen Themen hat nicht nur aufgrund der Demonstrationen die Schulen des Landes erreicht.  Schon länger bemühen sich Schulen darum, den Themenkomplex Nachhaltigkeit in den Unterricht einzubauen. Als Grundlage gelten dafür die von der UNESCO entwickelten Richtlinien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Schüler:innen, die sich bei und für Fridays for Future engagieren, können mit entsprechenden Unterrichtsthemen theoretisches Grundverständnis erwerben.

Lesetipp

Eine Übersicht über die BNE-Rahmenlehrpläne der Bundesländer finden Sie hier.

Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Schule

BNE lässt sich in zahlreiche Schulfächer integrieren, wobei es natürlich sinnvoll ist, mehrere Fächer zu verzahnen. Der Klimawandel selbst und seine Folgen können in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik besprochen werden. Gerade der Physikunterricht eignet sich auch gut, um Lösungswege aus der Klimakrise zu erörtern. Lehrkräfte erläutern nachhaltige Antriebsmöglichkeiten wie Strom aus Wasserstoff, die die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und führen Experimente durch. Dies kann mit einem Ausflug zu einem außerschulischen Lernort, zum Beispiel einem Science Center und dort angebotenen Workshops verknüpft werden.

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Auch andere Fächer lassen sich mit Fridays for Future verbinden. So können in Geografie, Geschichte und Sozialwissenschaften sozioökonomische Faktoren besprochen werden. Hier ist es beispielsweise reizvoll, die Folgen des Klimawandels einerseits mit den Folgen drastischer Veränderungen zu vergleichen, die sich aus den Forderungen der Fridays for Future Demonstrationen ergeben. Würden zum Beispiel Langstreckenflüge drastisch verteuert, käme der Tourismus in Regionen zum Erliegen, für die er einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellt und zahllose Menschen aus der Armut befreit hat.

Die deutsche Website der UNESCO stellt zahlreiche Unterrichtsthemen rund um Klima und Nachhaltigkeit als Unterrichtsmaterial als PDF zur Verfügung.

Fridays for Future auf Klassenfahrt

Noch besser lassen sich Themen rund um die Bildung für nachhaltige Entwicklung auf einer Klassenfahrt besprechen und vertiefen. Entsprechende BNE-Klassenfahrten im In- und Ausland für Schüler:innen aller Jahrgangsstufen bieten eine spannende Mischung aus Workshops und Führungen an außerschulischen Bildungsorten und eigenständigen Aktionen wie dem Sammeln von Müll mit anschließender Auswertung und Besprechung des Gefundenen. Einige Beispiele für Klassenfahrten, die Teilnehmer:innen an Fridays for Future Demonstrationen und alle anderen, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, interessieren:

Ortstermin an der Nordseeküste: Bremerhaven

Das Klimahaus Bremerhaven wurde 2016 und 2018 vom UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung als „Lernort der höchsten Kategorie“ ausgezeichnet. Für Schüler stehen neben Erkundungsbögen für den Besuch u.a. praxisorientierte Workshops und das interaktive World Future Lab zur Verfügung.

Eine BNE-Klassenfahrt nach Bremerhaven mit dem Schwerpunkt Klimaschutz kann durch viele praxisnahe Erfahrungen ergänzt werden. Sehr empfehlenswert ist eine geführte Wattwanderung im Nationalpark Wattenmeer. Ein ortskundiger Ranger bringt den Schüler:innen das einzigartige fragile Ökosystem des Wattenmeers näher und seine Bedrohung durch steigende Temperaturen und die Verschmutzung der Weltmeere. Eine Bootsfahrt zu den Seehundbänken in der Nordsee oder nach Helgoland sind weitere Optionen, um die bedrohte Flora und Fauna der Region hautnah zu erleben. Weitere empfehlenswerte Programmpunkte sind der Zoo am Meer und ein Besuch des Deutschen Schifffahrtsmuseums Bremerhaven.

Vergleichbare BNE-Klassenfahrten ans Meer sind unter anderem auch auf der Insel Sylt und an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern möglich. Hier stehen neben dem Klimawandel die Aspekte Umwelt- und Naturschutz im Mittelpunkt.

Lesetipp

In diesem Ratgeberbeitrag erfahren Sie mehr darüber, wie Schülerinnen CO2-Emissionen auf Klassenfahrt reduzieren können.

BNE-Klassenfahrten mit dem Schwerpunkt Klima im Süden

Neben den deutschen Küsten gibt es viele weitere Möglichkeiten für Schüler:innen, sich bei einer BNE-Klassenfahrt intensiv mit dem Thema Klima zu beschäftigen. Ist die Anreise an die deutschen Küsten zu weit, empfehlen sich spannende Alternativen wie die Universitätsstadt Heidelberg am Neckar. Sie ist berühmt für die malerische Schlossruine, die über der Altstadt thront und die älteste Universität von ganz Deutschland.

Zu den vielen möglichen Programmpunkten einer BNE-Klassenfahrt nach Heidelberg gehören u.a. eine Wanderung auf den Königsstuhl mit dem Haus der Astronomie des Max-Planck-Institutes, ein Besuch des Heidelberger Zoos und eine Fahrt mit dem Solarschiff Neckarsonne. Der weltweit größte Solarkatamaran, zeigt, was heute schon mit nachhaltiger Sonnenenergie möglich ist. Ein weiteres Highlight dieser Klassenfahrt ist der Ausflug zur Klima Arena in Sinsheim südöstlich von Heidelberg. Neben den eigentlichen interaktiven Ausstellungen stehen eine ganze Reihe altersgerechter Workshops zu Themen rund um den Klimawandel und Umweltschutz zur Auswahl.

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