Lehrer-Schüler-Interaktion verbessern

Damit ein konstruktives Unterrichtsgespräch entstehen kann, ist es wichtig, dass das Zusammenspiel zwischen der Klasse und ihrem Lehrer funktioniert. Wir geben 10 Tipps für eine bessere Schüler-Lehrer-Interaktion!
Damit ein konstruktives Unterrichtsgespräch entstehen kann, ist es wichtig, dass das Zusammenspiel zwischen der Klasse und ihrem Lehrer funktioniert. Wir geben 10 Tipps für eine bessere Schüler-Lehrer-Interaktion!
Ein Lehrer erklärt vier Schülern einen Sachverhalt im Rahmen einer Gruppenarbeit (© Shutterstock Bild-ID: 1195671607)
Letzter Nächster Lesezeit 4 Min.

1. Klar und verständlich formulieren

Was sollten wir noch mal machen? Diese Frage stellen Schüler gerne und regelmäßig, so dass der Lehrer früher oder später entnervt ist. Um Frustration zu vermeiden, sollten Schüler jederzeit wissen, was von ihnen erwartet wird und was sie zu tun haben. Daher gilt es, klare Anweisungen zu formulieren und diese bestenfalls auf der Tafel oder einem Übungsblatt zu notieren.

2. Sich selbst reflektieren

Wer während einer Unterrichtsstunde über einen Schulflur läuft, hört in der Regel vor allem Lehrerstimmen. Dabei sind lange Monologe von Pädagogen heute nicht mehr erwünscht, weil viele lern- und entwicklungspsychologische Untersuchungen festgestellt haben, wie wichtig ein schülerorientiertes Vorgehen ist. Auch erfahrene Lehrer sollten daher keine Scheu haben, ihr eigenes Vorgehen auf den Prüfstand zu stellen: Wie groß ist mein eigener Redeanteil am Unterricht? Gebe ich den Schülern zu wenige Möglichkeiten, sich einzubringen?

3. Positive Gesprächskultur etablieren

Ein konstruktives Unterrichtsgespräch gelingt nur dann, wenige einige Gesprächsregeln fest etabliert sind: Zum Beispiel sollte jeder Schüler ausreden und seine Sicht der Dinge schildern dürfen. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, dass sich die Schüler ernst genommen fühlen. Lehrkräfte sollten daher ihren Schülern zutrauen, dass sie sich Lerninhalte selbst erarbeiten und mit dem Vorwissen verknüpfen.

4. Schüler zu ausführlichen Antworten im Unterricht bewegen

Manche Schüler neigen dazu, mit einem Wort zu antworten und auf Nachfragen kaum zu reagieren. Um ein konstruktives Unterrichtsgespräch zu etablieren, helfen folgende einfache Kniffe:

  • Keine Einwort-Antworten akzeptieren, sondern Schüler um eine ausführliche Begründung bitten.
  • Falls ein Schüler nicht mehr weiter weiß, sollte die Lehrkraft nicht zu kritisch nachbohren. Sonst fühlt sich der Befragte bloß gestellt und überlegt sich beim nächsten Mal genau, ob er sich melden sollte.
  • Keine Ja-/Nein-Fragen stellen.
  • Nur eine Frage stellen und diese präzise formulieren

5. Immer höflich bleiben

Im Alltagsstress entfahren Lehrern manchmal Sätze wie: „Jetzt halt endlich die Klappe!“ Auch wenn ein so spontaner Ausspruch bei anstrengenden Schülern nachvollziehbar ist – er ist alles andere als konstruktiv und hat im Klassenzimmer daher nichts zu suchen. Um eine positive Interaktion mit Schülern zu erreichen, sollten Lehrer jederzeit auf der sprachlichen Ebene Respekt zeigen und auf Provokationen sowie Sarkasmus verzichten.

Videotipp

Mehr Tipps von unserem Lehrercoach Andreas Reinke finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

6. Offen sein für Schüler-Impulse

Häufig formulieren Schüler Antworten nicht genau so, wie die Lehrkraft sie erwartet hat. In diesen Situationen heißt es: Offen bleiben und den Schüler nicht sofort abbügeln! Er könnte sonst das Gefühl haben, dass er falsch verstanden wurde und sich ungerecht behandelt fühlen.

7. Eine positive Fehlerkultur etablieren

Der Begriff positive Fehlerkultur kommt zwar aus dem unternehmerischen Bereich, hat im Klassenzimmer aber auch durchaus seine Berechtigung. Die Schüler sollten wissen, dass sie sich nicht schämen müssen, wenn sie eine falsche Antwort gegeben haben. Das können Lehrkräfte erreichen, indem sie konstruktiv mit dem Fehler umgehen: Warum ist diese Antwort falsch und was können die anderen Schüler daraus fürs nächste Mal lernen?

8. Ruhige Schüler zum Reden bringen

Manche Schüler sind regelrecht stumm und äußern sich nach Möglichkeit gar nicht. Hier ist es wichtig, ihre Motive zu verstehen: Sind sie einfach unmotiviert oder sehr schüchtern? Im letzten Fall hilft es oft nicht, sie direkt zu konfrontieren. Sie fühlen sich eher überrumpelt und werden noch stiller. Besser ist es, Gruppenarbeiten zu organisieren, so dass sich die Schüler in kleinem Kreis äußern können. Eine weitere Übung ist es, zu Beginn jeder Stunde ein Wort vorzugeben, zum Beispiel Wiese. Anschließend sagt jeder Schüler in einem Satz, was er damit verbindet. So sinkt bei allen die Hemmung, sich vor der Klasse zu äußern. Auch eine Klassenfahrt kann helfen, die Hemmungen vor dem Sprechen zu verlieren. Hier gehen Kinder meist ganz anders miteinander um und sind generell viel aktiver.

9. Die Interaktion zwischen Schülern verbessern

Die Interaktion zwischen Schülern und Lehrern verbessert sich automatisch, wenn sich die Kinder und Jugendlichen ernst genommen fühlen. Das gelingt zum Beispiel, indem sich Lehrkräfte bewusst zurücknehmen und das Gespräch zwischen ihren Schülern fördern. In Diskussionsrunden passen sie beispielsweise lediglich auf, dass sich die Diskussion nicht zu weit vom eigentlichen Thema entfernt. Die Klasse bestimmt selbst einen Moderator, der die Schüler aufruft.

10. Neue Unterrichtsmethoden ausprobieren

Nach einigen Jahren Erfahrung kennen Lehrer sich gut aus und haben einige Techniken und Unterrichtsabläufe, die auch die Schüler inzwischen gut kennen. Das ist zwar bewährt, verhindert aber auch neue Impulse. Um Schüler zum Reden zu bringen, können neue Unterrichtsmethoden helfen – zum Beispiel die Fishbowl-Methode oder die Lerntheke. HEROLÉ wünscht viel Spaß beim Ausprobieren!

Gratis Download

Entdecken Sie jetzt unsere Unterrichtsanregungen für verschiedene Fächer: Zusammen mit erfahrenen Schulbuchautoren aus dem Hause Klett MINT haben wir für Sie unsere Lehrerleitfäden erstellt.

Bildnachweis

Über HEROLÉ

HEROLÉ mit Sitz in Dresden wurde 2002 gegründet und ist heute einer der drei größten Veranstalter von und Spezialist für nachhaltige Klassenfahrten in Deutschland. Dafür sprechen auch über 145.000 Teilnehmer, die jedes Jahr mit HEROLÉ auf Klassenfahrt gegangen sind. Mit der unternehmenseigenen Flotte von 17 modernsten Reisebussen werden über 100 Reiseziele in Deutschland und Europa angesteuert.

HEROLÉ Newsletter

Egal ob tolle Angebote oder wertvolle Tipps und Tricks rund um die Organisation Ihrer nächsten Klassenfahrt. Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr und seien Sie ein Mal im Monat gut informiert. Für Sie natürlich komplett kostenfrei.

Nutzen Sie einfach das Newsletter-Anmeldeformular und geben Sie Anrede, Vorname, Name und E-Mail Adresse an, damit wir Ihnen die Neuigkeiten zusenden können.

Wenn Sie auf „Abonnieren“ klicken, akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung und bestätigen, diese gelesen zu haben.

Ratgeber Klassenfahrten

Kostenlos als Download & per Post

Zusammen mit Klett MINT haben wir den Ratgeber Klassenfahrten für Lehrkräfte entwickelt, der Ihnen die Organisation Ihrer nächsten Klassenreise erleichtern soll.

Was Sie erwartet

  • Vorbereitung mit der Klasse (Integration in den Unterricht & pädagogische Ziele)
  • Fragen zu finanziellen Themen (Fördermöglichkeiten, Kostenerstattungen)
  • Fragen zu rechtlichen Themen (Einverständniserklärungen, Aufsichtspflicht)
  • Elternarbeit (Informationen, Elternabend)
  • Verhaltensregeln
  • Umgang mit besonderen Situationen (Mobbing, Heimweh)
  • Nachbereitung der Klassenfahrten
  • u.v.m.